17.02.2016
IT-Fachkräftemangel: Keine Momentaufnahme
Der IT-Fachkräftemangel ist keine Momentaufnahme, er wird weiter steigen: IT-Experten werden branchenübergreifend gesucht. Denn in allen Sektoren bildet sie die Basis für ein erfolgreiches Business. In allen Unternehmen laufen hochtechnisierte Prozesse in der IT zusammen. Deshalb ist der IT-Fachkräftemangel in Deutschland keine Momentaufnahme, sondern er wird weiter steigen.
IT-Fachkräftemangel: Wie ändert sich die Personalführung- und Personalgewinnung in Zeiten der digitalen Transformation?
In einigen großen Unternehmen findet heute schon eine Abkehr von grenzenloser digitaler Erreichbarkeit statt, um die Mitarbeiter zu schützen. Es werden digitale "Öffnungszeiten" eingeführt und der Absender einer Mail wird darüber informiert, dass seine Mail weitergeleitet oder sogar gelöscht wird. So werden volle Postfächer z.B. nach dem Urlaub vermieden. Die ständige Erreichbarkeit wird von einer gesunden Work-Life-Balance abgelöst. Für die Personalführung bedeutet dies, dass vermehrt auf Erholungszeiten der Mitarbeiter geachtet wird, um die Produktivität bei der eigentlichen Arbeit zu erhöhen.
Des Weiteren werden in vielen Unternehmen auch mobile und flexiblere Arbeitszeitmodelle eingesetzt, um die Motivation und Kreativität, aber auch das effektive und konzentrierte Arbeiten zu fördern. Konferenzen werden heute über Lync und Skype gehalten, Pendler arbeiten teilweise im Homeoffice und auch Anwesenheitszeiten im Büro werden neu organisiert und durch moderne Kommunikationsmöglichkeiten reduziert.
IT-Fachkräftemangel: Unternehmen müssen sich als TOP Marke präsentieren
Was die Personalgewinnung betrifft, hat das Internet auch in diesem Bereich die herkömmlichen Medien abgelöst. So finden zu über 95 % die Jobsuche, die berufliche Orientierung sowie die Bewerbungsprozesse über das Web statt. Aktive Jobsuchende durchsuchen Stellenportale wie Monster, Sozialen Netzwerke wie XING und LinkedIn sowie die Karrierewebseiten der Unternehmen nach geeigneten Positionen.
Dies erfordert in vielfältiger Weise eine exzellente Präsentation des eigenen Unternehmens sowie der ausgeschriebenen Stellen. Unternehmen müssen sich als top Marke präsentieren. Die Positionen müssen interessant und spannend sein und klare Perspektiven für die Zukunft bieten. Gute Rahmenbedingungen, Sozialleistungen und moderne Arbeitnehmerkonzepte müssen das Bild abrunden. Eine vernünftige Work-Life-Balance wird vorausgesetzt. Befristete Stellen sind in den meisten Fällen völlig uninteressant. Hat dies ein Unternehmen erfolgreich umgesetzt heißt es gleichzeitig, diese Leistungen und Informationen auch in sehr guter und motivierender Weise zu transportieren.
IT-Fachkräftemangel: Wie müssen die Bildungssysteme auf diese neuen Anforderungen reagieren?
Wichtig ist, dass die beschriebenen Bedingungen für die kommenden IT- technischen Veränderungen wie z.B. Industrie 4.0 und digitale Transformation noch vermehrt Einzug in die Bildungssysteme in Deutschland erhalten. So müssen die oben genannten Skills bereits in der Schule, spätestens aber während Ausbildung und Studium in Lehrpläne aufgenommen werden. Alle Fachspezialisten müssen in Zukunft auch ein Stück weit Informatiker sein. Den Umgang mit Software lernen Kinder heute spielend. Dieser selbstverständliche Umgang mit der IT muss auch für das Berufsleben sensibilisiert und in Ausbildungskonzepten umfassenden Raum bekommen.